Making of Karl

 

Die Tatsache daß unser Zimmerwirt Karl Viehhauser (Karl V.) heuer, währed wir zum 17. mal das Haus Viehhauser heimsuchten, seinen 50. Geburstag feierte, war Anlaß für ein Spezialprojekt. Die Idee dazu enstand, wie immer unter Einfluß vergorenem italienischem Rebensaftes, natürlich kurz vor Antritt der Reise:

Eine lebensgroße Statue von Karl muß gebaut werden - stabil und mobil.

Das Projektteam EV Fuchs/ VM Günter begann am 16.12 unter skeptischer Beobachtung der restlichen Büffel mit der Verwirklichung des Planes. Die hier gezeigten Bilder geben Einblick in die Enstehung dieses Kunstwerkes, welches aus dem Stadtbild des malerischen Alpendörfchens wohl nicht mehr wegzudenken ist.

     
 
 
     

Die ersten Vorbereitungen wurden im Zieselbau getätigt. Eine Holzkonstruktion mit Kleidungsstücken alpenländischen Erscheinens ist Grundlage der kompletten Statue.

     
 
 
     

Diese wurde dann mit Gips eingeschmiert. Hier ist VM Buddy bei der Arbeit zu bewundern.

     
 
 
     

Die obere Hälfte wurde dann fest mit dem bereits gehärteten Unterteil verschraubt. Hasendraht und eine entsprechende Stütze sorgen für den stattlichen Auftritt des Jubilars.

     
 
 
     

Da sich jedoch keiner der Büffel im Besitz eines Jankers befand, oder ihn zumindest nicht opfern wollte, wurde als Basis ein reguläres Hemd verarbeitet. Kurz darauf erfolgte der Umzug der Statue in eine leerstehende Wohnung, die von VM Otti selbstlos wie immer zur Verfügung gestellt wurde

     
 
 
     

Durch Spachteln und Modelieren wurde dieses in ein modisches Trachtenoberteil verwandelt. Man sieht deutlich, daß sich die Kopie schon entscheidend dem Original annähert. Erstens vom Gewicht her (2 Sack Gips) und zweitens bedarf auch die Kopie in Fortgeschrittenem Stadium einer Stütze.

     
 
 
     

Die fehlende Hand wurde separat modelliert. Die anfängliche Form hatte aber nach Anbringen an das Gesamtkunstwerk eine ästätische Disharmonie zur Folge. Anders gesagt: Es sah total Scheisse aus. Hier war eine Korrektur angebracht.

     
 
 
     

Die Korrektur der Hand und die fertige Modellierung des Körpers ließen dann an Weihnachten einen ersten EIndruck enstehen. Gespannt warte das Projektteam auf die Rückkehr des EM Ziesels der, mit Gipsbinden ausgestattet, den Auftrag hatte, während seines 4tägigen Aufenthaltes im Wasserbüffelparadies, den Schädel des Zimmerwirtes abzuformen. Blankes Entsetzen herrschte bei der Rückkehr des Beauftragten: Nix gemacht!
"Keine Zeit" oder "Karl war nicht da" waren die dünnen Erklärungsversuche des allerdings schon im Vorfeld erwarteten Ergebnisses.
Ein herber Rückschlag und ein Zeitverlust von einer Woche gefährdeten das Gesamtprojekt.

     
 
 
     


Es erfolgte die Grundierung des kopflosen Hühnen mit Betonfarbe und anschleißendem Beschichten mit Wachs um den Kuststoffüberzug besser trennen zu können

     
 
 
     

Die führte zu einem wesentlichen Probelem: Wie soll das Antlitz des Jubilars nach Frankfurt gelangen? Ein gewisser Mister X war die Rettung. Der Familienurlaub im nahegelegenen Werfenweng wurde unterbrochen, um das Projekt zu retten. Es wurden auch keine Kosten gescheut um mit einem Mietwagen nach Großarl zu gelangen. Auch hier ein Dank an die verständnisvolle Gemahlin. Nicht zu Reden von dem Eindruck den die mitgebrachten Kinder (2 und 8 Jahre) erlangen mussten. Ich bin mir nicht sicher wie man erklärt, daß man fremde Menschen mit Gips einschmieren muß und deshalb einen Tag Schifahren opfert.
Aussagen zufolge soll die Zimmerwirtin von faltenfreien Gesicht und der eingeschränkten Kommunikationsfähigkeit des Angetrauten sehr erfreut gewesen sein.

     
 
 
     

Eine Weigerung von Mister X, Karl vollkommen mit Gips einzuschmieren, führte zu einem Fehlen wesentlicher Teile des Kopfes. Die frisürlichen Gemeinsamkeiten des EV mit dem Zimmerwirt bewogen die Projektleitung dazu den Hinnerkopp Ersteren abzuformen. Hierbei sei der Einsatz dessen Ehefrau lobend erwähnt, welche diese Arbeit vorgenommen hat. Eine gewisse Ähnlichkeit mit altägyptischen Modeformen sei hier erwähnt. Allerdings waren die Ohren des EV nach Sichtung von Bildmaterial nicht kompatibel mit dem Original.

 
 
 
 
     

Deswegen war wieder einmal der Einsatz unserer VM Otti gefragt, dessen Ohrensatz in etwa die gleichen Abstehwinkel aufwiesen. In Anbetracht dieses frankensteinischen Puzzles war man sich zu diesem Zeitpunkt über das Aussehen des finalen Kunstwerkes nicht sicher.

 
 
 
 
     

Da Mister X immer nock nicht zurück war, mußte eine weitere Parallelisierung der Arbeiten stattfinden. Die bereits laminierte untere Hälfte wurde entformt und wieder zusammengeklebt, der Rest des nun vierköpfigen Teams laminierterte den Oberkörper. Dazu wurde Karl in zwei Hälften zersägt. EM Fusch hat hier tatkräftig zugepackt und bewies Fleischerqualitäten beim Zerlegen des Zimmerwirtes.

     
 
 
     

Mit Spannung erwartet, erschien Mister X am selbigen Abend nach Beendigung des Urlaubes beim EV um den Kopf fertigzustellen. Dieser war ans Haus gebunden, da seine Angetraute auch mal abends weg wollte. Die Abformung des Gesichtes in Latex hatte neben eines wesentlichen Fortschrittes auch die Idee zur Folge, man könne evtl. auch ohne EC Karte bei der Sparkasse Großarl vorstellig werden, um das Urlaubsgeld abheben!?

Die Täterbeschreibung sollte relativ viel Verwirrung bei den ermittelnden Beamten stiften:

"Ein Chinese, mit Frankfurter Dialekt, sieht aus wie der Viehhauser, nur kleiner" sollte die Ermittlungen ins Leere laufen lassen.

     
 
 
     

Die noch fehlenden Kopfteile des Jubilars wurden in aller Eile abgeformt. Um eine moglichst detailgetreue Widergabe des Originals zu erreichen, versuchte der EV krampfhaft durch Baucheinziehen und Aufplustern im Nackenbereich dem Original nahezukommen.

 
 
 
 
     

Danach wurde die Abformung des massiven Schädels vorgenommen. Mit Alginat (10 min Verarbeitungszeit) und schnellhärtendem Gips, beides extrem entgegenkommende Materialeigenschaften für den doch recht ungeduldigen EV, wurde der Positivabdruck erstellt. Im Bild oben ist eine wesentliche Essenz dieses Projektes zu sehen, rechts der Castorbehälter in welchem das Konterfei des Originales (per Flugzeug!) nach FFM transportiert wurde.

 
 
 
 
     

Zeitgleich (22:21) machen sich Otti und Andreas (Butz) Weber an die Laminierung der fehlenden oberen Extremitäten. Lobend sei hier die extrem kurze Einarbeitungszeit des Prospects erwähnt. Hand, Arm und der Bauch, der aufgrund Harzmangels selemol nicht fertiggestellt werden konnte, wurden penibel und in Rekordzeit in Kuststoff gepackt.

 
 
 
 
     

Beim Zusammenfügen von Hinnerkopp und Konterfei machten sich erste Auswirkungen des Projektes deutlich bemerkbar. VM Buddy behielt jedoch die Nerven und bedauerte den morgigen Abreisetag in den Urlaub sichtlich. Besonders zu beachten ist das zeitige Vorhandensein der diesjährigen Bartmode.

 
 
 
 
     

Das Ergebnis stimmte die anwesenden Personen jedoch äußerst positiv und man war sich sicher das Projekt bis zur Deadline am 14. 1. 2009 abgeschlossen zu haben. Für alle, die dies auch einmal probieren wollen, sei erwähnt, daß das das Vorhandensein der wesentlichen Essenz (hier grünlich dargestellt), eine extrem lockere Arbeitsatmosphäre gewährleistet.

 
 
 
 
     

Der Stand am 5. 1. 2009:
Karl unnerum hart, der Bauch weich, kopflos und die Ohren woanders. Die Kopie nähert sich erschreckend genau dem Original.

 
 
 
 
     

Fertig. Der Schädel Karls in voller Schönheit.

 
 
 
 
     

Die Montage des Kopfes auf den Körper erfolgte am 7.1. um 22:00 unter den kritischen Blicken der nun immer größer werdenden Helferschar. Auch bei EM Fusch ist schon ein erster Bartschatten zu sehen, wobei Gallo doch eher nonkonformes Auftreten an den Tag legte. Deutlich zu sehen ist hier noch der falsche Kragen, welcher aber von dem später heraneilenden Mister X gerettet wurde. Dieser ist aus bekannten Gründen nicht auf Fotos zu sehen. Die wichtige Essenz (hier bräunlich dargestellt) wurde auch diesmal nicht vergessen.

 
 
 
 
     

Jetzt endlich waren die Einzelteile fertig abgformt und der Bausatz Karl schon besser zu erkennen. aber immer noch hat kein einziger Wasserbüffel die Statue in ganzer Pracht gesehen.

 
 
 
 
     

Das für den verspäteten Kopf verwendete Trennmittel entpuppte sich als Superkleber und verursachte Kopfzerbrechen bei
Karl und bei Buddy
!
Dieser hatte alle Mühe den Gips in fast atomaren Stückchen zu entfernen.

 
 
 
 
     

Jetzt gings ans Zusammenbauen des Frankensteines. VM Otti hatte sich wohl immer noch nicht an die Schutzkleidung des EV gewöhnt, welcher in der Zwischenzeit den Kopf zusammenklebte.

     
 
 
     

Die knappe Zeit (immerhin war es nun schon der Sonntag vor der Abreise) bewog die Teamleitung zum EInsatz schnellhärtender Materialien, welche nicht ohne entsprechende Schutzkleidung verarbeitet werden sollten.

 
 
 
 
     

Die "Hochzeit": Kopf und Körper wurden nun vereint...

     
 
 
     

...und zum ersten Mal konnte man das Werk im Ganzen erahnen

 
 
 
 
     

Am 12.1. um 21:00 fanden sich ein paar Hilfskräfte ein, welche dem Werk den letzten Schliff verpassten. Die Freude über den Fortschritt des Projektes ist allen ins Gesicht geschrieben.

 
 
 
 
     

Endlich. Die vom EV ungeduldig erwartete Lackierung des Kunstwerkes. Überflussig eigentlich die Anmerkung, daß EM Fusch den größten Pinsel hatte, EM Paulemann aber dennoch dicksten auftrug! Die gelungene Farbgebung ist auf eine intensive DIskussion der Projektleitung zurückzuführen. Hier zeigte sich, daß ein perfekter Mix der Charaktere ein wesentlicher Grund des Erfolges war. "Druffschmieren" bzw. "Lieber Ausprobieren und Abstimmen des Farbtones mit winzigen Nuanceänderungen" waren die beiden unterschiedlichen Herangehensweisen an das Problem.

 

 

Der Aufwand von: